Neben dem Familien-Gordon-Training (GT) gibt es weitere Möglichkeiten sich mit der eigenen Elternschaft zu beschäftigen. Hier finden Sie eine Übersicht über die bekanntesten Programme und Angebote.
SAFE Idee: Die „sichere Ausbildung für
Eltern“ ist ein Trainingsprogramm für werdende Mütter und Väter bis etwa
zum siebten Schwangerschaftsmonat – mit dem Ziel einer sicheren
Eltern-Kind-Bindung. Außerdem möchte SAFE junge Eltern vorbereiten auf
die Veränderungen, die ein Baby mit sich bringt. Der renommierte
Münchner Bindungsforscher Dr. Karl Heinz Brisch konzipierte das
Programm. 2003 ging es an den Start.
Kursdauer: zehn Seminartage; vier vor, sechs nach der Geburt. Infos: www.safe-programm.de
Erziehungsführerschein Idee:
Der Kurs für Eltern mit Kindern bis zehn Jahren steht für demokratische
Grundwerte, Weltoffenheit und Toleranz. Mütter und Väter sollen sich
bestärkt fühlen. Im Jahr 2000 stellten die Gründer, Psychologin Annegret
Klein-Heßling und der Kinder- und Jugend-Psychotherapeut Jürgen Steckel
von der Diakonie, ihren ersten Erziehungsführerschein aus.
Familienteam Idee:
Die Münchner Psychologin Dr. Johanna Graf entwickelte diesen Kurs auf
der Basis des EPL-Gesprächstrainings für Paare. Auch im Familienteam
beginnt alles mit der richtigen Kommunikation. Zudem werden sieben
Situationstypen bestimmt, auf die man fast das komplette Familienleben
reduzieren kann: etwa der „Dauerbrenner“ (ein ständiger Konflikt) – oder
auch: Das Kind macht nicht (mehr), was es soll.
Kursdauer: acht Einheiten à drei Stunden wöchentlich, 14-tägig oder in Wochenendkursen. Infos: www.familienteam.org
Familylab Idee:
Familylab setzt auf gelungene Beziehung statt Erziehung. Das Konzept
basiert auf den Theorien des dänischen Familientherapeuten Jesper Juul.
Hier bekommen Eltern kein Werkzeug an die Hand, wie man Kinder
„gefügig“ macht. Stattdessen sollen sie ihrem Kind Orientierung und
Werte mitgeben. Juul spricht sich gegen Perfektionismus aus und ist
sicher, dass Kinder für ihre gesunde Entwicklung auch mal „frustriert“ werden müssen.
Kursdauer: drei Abende zu je drei Stunden. Familylab bietet auch Vorträge und Kurse an. Infos: www.familylab.de
Gordon-Training Idee:
1970 entwickelten die US-Psychologen Dr. Thomas Gordon und Dr. Carl
Rogers das verhaltenstherapeutisch orientierte Programm. Das
Gordon-Familientraining vertritt einen kooperativen Erziehungsstil.
Gesunde Familienbeziehungen zu schaffen ist das Ziel. Es lehnt sowohl
Strafen als auch Antiautorität ab. Mehr als 60 unabhängige Studien
weltweit belegen die positiven Effekte für Eltern und Kinder.
Kursdauer: 30 Stunden in zehn Einheiten oder als mehrtägiges Intensivseminar. Infos: www.gordonmodell.de
Kess-erziehen Idee:
Kess-erziehen ist ein Elternkurs der katholischen Familienbildung und
steht für kooperativ, ermutigend, sozial- und situationsorientiert. Die
Eltern sollen ihre Kinder stärken. Im Kurs „Von Anfang an“ für Eltern
mit Kindern im Alter von null bis drei Jahren lernt man die Kunst der
richtigen Kommunikation. Bei der wissenschaftlichen Evaluation sagten
rund 90 Prozent, dass sie seit dem Kurs mit mehr Verständnis reagierten.
Starke Eltern – Starke Kinder Idee:
Seit mehr als 25 Jahren bietet der Deutsche Kinderschutzbund sein
Elterntraining an. Zum Kurskonzept gehört, dass man sich bei jedem
Treffen mit einem anderen Erziehungsthema befasst und am Ende jeder
Einheit eine Wochenaufgabe mit nach Hause bekommt. Das Ziel ist ein
entspannter, harmonischer Familienalltag. Außerdem gibt es Infos über
Kinderrechte.
Kursdauer: acht bis zwölf Kurseinheiten mit je zwei Stunden. Infos: www.sesk.de STEP Idee:
Bei STEP, entstanden 1976 in den USA, steht der respektvolle Umgang in
der Familie im Mittelpunkt. Der Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann
empfiehlt STEP, „weil es ganz besonders bemüht ist, keine aufgesetzte
Erziehungstechnologie zu vermitteln, sondern den eigenen Stil der Eltern
gelten, sie einfache Muster einüben lässt, ohne Details
vorzuschreiben.“
Kursdauer: zehn wöchentliche Treffen à zwei Stunden, es sind aber auch andere Termine möglich. Infos: www.instep-online.de
Triple P Idee: Das „Positive Parenting Program“ wurde in Australien für verhaltensauffällige Kinder konzipiert. Ziele: eine positive Familienatmosphäre, realistische Erwartungen, Konsequenz. Für Kritik sorgen Methoden wie der "stille Stuhl"
Kursdauer: acht Sitzungen - auch Einzelberatung, Kurzzeittraining und Vorträge Infos: www.triplep.de, www.triplep.ch